Es kommt nicht besonders häufig vor, dass du rhodinierten Schmuck reinigen musst: Der Überzug aus dem wertvollen Edelmetall wird nicht leicht schmutzig und hält deine Schmuckstücke lange strahlend hell und schön. Wird es allerdings doch einmal nötig, ist Vorsicht geboten, da du die Beschichtung abreiben kannst.
Achtung: Dieser Beitrag umfasst allgemeine Tipps zur grundsätzlichen Information. Rhodinierter Schmuck ist zwar widerstandsfähig, kann aber durch bestimmte Reinigungsweisen angegriffen werden. Für eventuelle Schäden übernehmen wir keine Haftung. Bist du nicht sicher, ob dein Schmuck rhodiniert ist, bringe ihn am besten zum Säubern in ein Fachgeschäft.
Rhodinieren – was heißt das eigentlich?
Rhodium ist eine Art Platin. Das Edelmetall glänzt sehr hell silbrig und ist weit fester als Gold und Silber. Tatsächlich ist es so hart, dass es zu spröde ist, um ganze Schmuckstücke daraus herzustellen: Sie würden zerbrechen. Ein Überzug aus Rhodium für Schmuckstücke aus anderen Edelmetallen allerdings bringt eine Menge Vorteile mit sich:
- Rhodium läuft nicht an.
- Silber kann darunter ebenfalls nicht anlaufen.
- Das vergleichsweise weiche Gold ist unter der Schutzschicht vor mechanischen Einwirkungen wie Stößen, Kratzern oder Quetschung geschützt.
- Die Oberfläche von Rhodium ist sehr glatt, sodass sich kaum Schmutz darauf festsetzen kann.
- Rhodium hat eine schöne, helle Farbe und einen herrlichen Glanz, der nicht leicht beeinträchtigt wird.
- Rhodium ist allergiefreundlich und auch für Menschen geeignet, die Schmuckstücke aus manchen anderen Materialien nicht tragen können.
Kurz, du kannst deinen Schmuck aus anderen Materialien durch das Rhodinieren schützen, seine Lebensdauer verlängern und ihm einen wunderschönen Glanz verleihen. Ganz günstig ist das aber nicht, da Rhodium eines der wertvollsten Edelmetalle ist: Eine Galvanisierung, die das Schmuckstück mit einer Rhodiumschicht von 0,75 bis 1,0 Mikrometern überzieht, kann zwischen 50 und 100 Euro kosten.
Info: Es gibt keine Möglichkeit, auf einen Blick zu sagen, ob ein Schmuckstück rhodiniert ist. Bleibt es allerdings lange silbrig hell und glänzend, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Rhodium und nicht um Silber handelt – denn Silber läuft an, wie wir im Beitrag Silberschmuck reinigen erklären.
Die Beschichtung hält nicht ewig
Die Beschichtung eines Schmuckstücks mit Rhodium nutzt sich im Laufe der Zeit ab. Dabei spielt es eine Rolle, wie häufig du den Schmuck trägst und wie stark er dabei mit deinem Körper bzw. Kosmetika in Berührung kommt oder gegen Gegenstände stößt. Als grobe Orientierung gilt, dass die Rhodinierung bei Stücken wie Ketten oder Ringen etwa zwei Jahre, bei Anhänger und Ohrringen eher fünf Jahre hält.
Es ist nicht schlimm, wenn die Beschichtung sich nach und nach abnutzt. Bei Schmuckstücken aus Gold allerdings sieht man die Grundfarbe relativ stark durchscheinen. Bei Silber fällt es zunächst nicht so sehr auf, dass die Beschichtung schwindet. Allerdings können die freigelegten Silberstellen anzulaufen beginnen, dann werden sie dunkel.
Gefällt dir dein Schmuck mit der angegriffenen Beschichtung nicht mehr, kannst du ihn zum Juwelier bringen und ihn erneut rhodinieren lassen. Die Fachleute entfernen zunächst die Reste der alten Beschichtung und reinigen den Schmuck gründlich, ehe sie ihm durch Galvanisieren eine neue Schutzschicht aus Rhodium geben.
So schützt du die Beschichtung
Da rhodinierter Schmuck nicht oxidiert, ist es nicht unbedingt nötig, ihn in einem Schmuckkasten mit Deckel aufzubewahren. Allerdings tut es ihm gut, wenn er weich liegen kann und nicht mit anderen Schmuckstücken verknäuelt ist. Mit einigen einfachen Verhaltensweisen schützt du die Beschichtung:
- Ehe du putzt, spülst, deine Hände wäschst oder duschst, solltest du den Schmuck ablegen.
- Gleiches gilt, bevor du in gechlortem Wasser schwimmen gehst.
- Lege den Schmuck nicht an, ehe du dich eingecremt und geschminkt hast.
Auch bei Aktivitäten, die den Schmuck mechanisch beeinträchtigen können, solltest du ihn abnehmen – also zum Beispiel bei der Gartenarbeit, beim Sport oder bei einem Umzug.
Die Reinigung von rhodiniertem Schmuck ist einfach
Da rhodinierter Schmuck nicht leicht schmutzig wird, musst du ihn nicht häufig reinigen. Wische ihn nach dem Tragen einmal ab, ehe du ihn verwahrst. Ab und zu kannst du ihn mit mildem Seifenwasser waschen und dann vorsichtig trockentupfen. Verwende dafür ein weiches Mikrofasertuch.
Auf den Einsatz von Poliertüchern, Silber- und Goldputztüchern, Säuren und abrasiven Hausmitteln solltest du verzichten. Die Beschichtung ist sehr dünn, und wenn sie an einer Stelle absplittert, folgen bald weitere Stücke. Bleibe daher bei der beschriebenen sanften Reinigung, dann bleibt der Rhodiumüberzug lange fest geschlossen und schön. Weist er Brüche auf, kannst du deinen Lieblingsschmuck neu rhodinieren lassen.