Silberschmuck reinigen: Tipps für echten und versilberten Schmuck

Silberschmuck läuft mit der Zeit an – doch mit der richtigen Pflege bringst du ihn schonend zum Glänzen und schützt ihn langfristig vor Verfärbungen.

Silberschmuck mit Reinigungswerkzeug
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Silberschmuck ist wunderschön und von kühler Eleganz. Auf dem hellen Material sieht man allerdings Schmutz besonders gut. Zudem läuft das weiche Metall an, entwickelt also dunkle Flecken. Wir erklären dir, wie du deinen Silberschmuck reinigen und pflegen kannst, damit er dir lange erhalten bleibt. Es geht dabei um massiv silberne oder versilberte Stücke – also um das Material der Oberfläche. Dies ist es ja, das den Reinigungsmitteln standhalten muss.

Achtung: Dieser Beitrag umfasst allgemeine Tipps zur grundsätzlichen Information. Silberlegierungen und vor allem Materialkombinationen können unterschiedlich reagieren. Für eventuelle Schäden übernehmen wir keine Haftung. Bist du unsicher, wie genau du deinen Silberschmuck reinigen solltest, bringe ihn am besten zur Säuberung in ein Fachgeschäft. 

Dieser Beitrag ist richtig für dich, wenn…

… du Schmuck besitzt, der aus massivem Silber besteht, etwa aus 925er Sterling Silber, oder versilberte Stücke. Bei diesen ist das Grundmaterial des Schmucks ein anderes. Ursprünglich benutzte man Kupfer, heute können es ganz unterschiedliche Metalle sein. Die Versilberung entsteht durch Galvanisierung. Dadurch bildet sich eine dünne Silberschicht auf dem anderen Material. Diese musst du vorsichtiger pflegen als massives Silber.

Info: Du findest Silberlegierungen in unterschiedlichen Feingehalten – 925er, 800er, 835er usw. Diese Zahlen geben den Silbergehalt an: 925er enthält 92,5 Prozent reines Silber, 800er 80 Prozent, 835er 83,5 Prozent. Die anderen Anteile bestehen aus anderen Metallen. Diese Mischung ist nötig, um das Silber für die Verarbeitung zu Schmuck etwas zu härten. 100-prozentiges Silber ist zu weich dafür.

Was tun, wenn du dir unsicher bist?

Weißt du nicht, ob dein Schmuck aus massivem Silber besteht oder versilbert ist, solltest du ihn genau untersuchen: In massives Silber wird immer eine sogenannte Punze eingeprägt, also die Zahl des Feingehalts. Bei Silberschmuck handelt es sich meistens um 925er. Die Zahl kann sehr klein sein, daher nimmst du am besten eine Lupe zur Hand:

  • Silberketten und Armbänder aus Silber tragen die Zahl oft am Verschluss.
  • Silberringe sind auf der Innenseite geprägt.
  • Silberanhänger werden auf der Rückseite oder auf der Innenseite der Öse geprägt.
  • Bei Ohrringen kann die Zahl auf dem Verschluss, auf der Rückseite oder auf dem Stift stehen.

Hast du keine Lupe, kannst du auch einen Magneten an den Schmuck halten: Silber ist nicht magnetisch, Edelstahl und einige andere mögliche Grundmaterialien aber schon. Wird der Schmuck angezogen, ist er versilbert. Ganz sicher kannst du aber nicht sein, dass er aus massivem Silber ist, denn Messing zum Beispiel ist auch nicht magnetisch.

Auch das Anlaufen ist ein Zeichen für Silber, hilft dir aber hinsichtlich der Materialdefinition nicht weiter: Die Schicht der Versilberung läuft ebenfalls an. Zudem oxidiert Silber nicht, wenn es rhodiniert ist – durch die Schutzschicht bleibt auch massives Silber hell und glänzend. Wie du rhodinierten Schmuck reinigen kannst, erfährst du im verlinkten Beitrag.

Im Zweifelsfall entscheidest du dich immer für das sanfteste Vorgehen. Wir haben es unten im Absatz „Die Reinigung von versilbertem Schmuck“ beschrieben. Damit machst du nichts falsch und beschädigst deine Schmuckstücke nicht – egal, ob sie aus massivem Silber sind oder nicht.

Allgemeines zu Pflege und Aufbewahrung von Silberschmuck

Wenn Schmuck oder Besteck aus Silber dunkle Flecken bekommt, sagt man, dass es anläuft. Bei dem Vorgang handelt es sich um eine chemische Reaktion, der sich kaum vermeiden lässt: Das Silber reagiert nämlich mit Schwefelverbindungen aus der Luft. Dabei entsteht Silbersulfid, das schwarz ist. Die Flecken auf deinem Schmuck sind also ein anderer Stoff, der sich auf natürliche Weise aus dem Silber bildet. Daher spielen die richtige Pflege und Aufbewahrung eine wichtige Rolle dabei, deinen silbernen Schmuck schön zu erhalten:

  • Lagere deinen Silberschmuck an einem kühlen und trockenen Ort. Das Badezimmer, das zwischendurch immer wieder sehr warm und feucht wird, bietet kein geeignetes Klima für das Edelmetall. Viele Menschen bewahren ihren Schmuck im Schlafzimmer auf – die Bedingungen hier sind deutlich besser geeignet.
  • Gut geeignet sind Schmuckkästchen: Einzelne Fächer bieten Raum für verschiedene Stücke, die sich nicht gegenseitig zerkratzen. Zudem gelangt hier nicht viel Luft an den Schmuck, die die Verfärbungen verursacht.
  • Stücke, die dir besonders am Herzen liegen, kannst du zusätzlich in einem weichen Stoffbeutel aufbewahren, der noch weniger Luft durchlässt.
  • Beim Juwelier bekommst du sogenannte Anti-Anlauf-Tücher. Diese kannst du zu deinem Silberschmuck in das Schmuckkästchen legen, damit keine dunklen Flecken entstehen.
  • Nach dem Tragen und vor dem Verstauen an seinem Platz im Schmuckkästchen solltest du  deinen Schmuck kurz mit einem Mikrofasertuch abwischen. Damit entfernst du kleine Schmutz-, Fett-, Staub- und Schweißpartikel.

Mit diesen einfachen Vorkehrungen ist schon viel gewonnen: Die Stücke zerkratzen nicht, sind möglichst wenig der Luft ausgesetzt, in der sie oxidieren, und liegen trocken. Außerdem weißt du jederzeit, wo du welches Stück findest.

Achtung: Oxidiertes Silber glänzt nur nach der im Absatz „Silberschmuck reinigen mit einem Hausmittel“ beschriebenen Methode wieder. Auch die Reinigung im Sliberbad und mit dem Silbertuch sind wirksam. Versuche aber nicht, die Flecken gewaltsam zu entfernen! Das Schrubben mit verschiedenen Hausmitteln kann Dreck und letzte Reste oxidierter Flecken entfernen, aber es zerkratzt das Silber. Nach einer solchen Behandlung verdreckt es umso schneller. Besser ist es daher, wenn du deinen Silberschmuck sanft reinigst.

Die Reinigung von massivem Silberschmuck

Um Schmuck zu reinigen, der aus massivem Silber besteht, gibt es eine ganze Reihe von Wegen.

Silberschmuck reinigen mit einem Hausmittel

Die chemische Verwandlung von Silber zu Silbersulfid, wodurch der Schmuck dunkel wird, kannst du mit einem einfachen Hausmittel zur Silberreinigung rückgängig machen. Du brauchst dafür eine Schüssel, Alufolie, Wasser und Salz. So gehst du vor:

  • Kleide die Schüssel mit der Alufolie aus.
  • Erhitze Wasser auf mindestens 60 Grad.
  • Gieße das heiße Wasser in die Schüssel und füge pro Liter drei Esslöffel Salz hinzu.
  • Lege deinen Silberschmuck in die Flüssigkeit und lasse ihn für eine bis zwei Minuten darin liegen. Du kannst dabei zusehen, wie die schwarzen Flecken langsam kleiner werden und verschwinden. Das liegt daran, dass das Silbersulfid mit dem in der Lösung freigesetzten Schwefelwasserstoff reagiert und wieder zu Silber wird.
  • Spüle den Schmuck nach ein bis zwei Minuten ab und untersuche ihn sorgfältig. Bei Bedarf wiederholst du den Vorgang.
  • Trockne den Schmuck nach der Reinigung gründlich ab.

Du wirst vielleicht feststellen, dass sich ein unangenehmer Geruch ausbreitet. Das ist der Schwefelwasserstoff, der nach faulen Eiern riecht. Am besten nutzt du dieses Hausmittel also an einem Ort, an dem du das Fenster öffnen kannst.

Alternativ kannst du beim Juwelier ein Silberbad kaufen. Das wirkt allerdings genau wie das beschriebene Hausmittel und ist teurer.

Achtung: Für Silberschmuck, der mit Edelsteinen oder Perlen besetzt ist, ist dieses Vorgehen nicht geeignet! Sie werden durch die chemische Reaktion angegriffen.

Silberputztuch für die Silberreinigung

Möchtest du angelaufenen Silberschmuck wieder schön glänzend haben, ohne Edelsteine oder Perlen darin anzugreifen, solltest du bei einem Juwelier ein Silberputztuch kaufen. Dies beinhaltet die Chemikalien, die im oben genannten Hausmittel entstehen und die gewünschte Reaktion hervorrufen. Du kannst damit den silbernen Teil deines Schmucks säubern und die Edelsteine und Perlen aussparen. Die Tücher sind ab rund fünf Euro erhältlich.

Sanfte Reinigung mit Spülmittel

Geht es dir nicht um angelaufene Stellen, sondern schlicht um Schmutz und mattes Aussehen, kannst du deinen Silberschmuck einfach waschen. Lege ihn dafür in lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel. Danach spülst du ihn mit klarem Wasser ab, trocknest ihn sorgfältig und polierst ihn mit einem Mikrofasertuch. Das hat so kleine Fasern, dass es das Edelmetall und eventuelle Schmucksteine oder Perlen nicht angreift.

Silberschmuck reinigen mit Ultraschall

Schmutzpartikel und Staub, die sich in deinem Silberschmuck festsetzen, kannst du mit einem Ultraschall-Reinigungsgerät entfernen. Entweder bringst du den Schmuck dafür zu einem Juwelier oder du legst dir selbst ein solches Gerät zu – du bekommst es ab rund 25 Euro.

Du füllst lauwarmes Wasser mit ein paar Tropfen Spülmittel nach Gebrauchsanweisung in das Gerät und legst den Schmuck mit hinein. Achte darauf, dass zwischen den einzelnen Teilen etwas Abstand ist, dann können sie nicht aneinanderstoßen und Kratzer bekommen. Die Ultraschallwellen lösen den Dreck und sorgen für eine gründliche Säuberung. Danach spülst du den Schmuck ab, trocknest ihn und polierst ihn mit einem Mikrofasertuch.

Es gibt diverse Schmuckbestandteile, die die Reinigung im Ultraschallgerät nicht aushalten. Dazu gehören:

  • Klebestellen (sind an deinem Schmuck Teile geklebt, sieh von der Ultraschallreinigung ab – sie löst den Kleber auf)
  • Perlen und Korallen
  • weichere Edelsteine (Diamanten, Rubine und Saphire halten die Reinigung gut aus – Smaragde, Opale, Türkise, Malachite und Bernstein hingegen können Schaden nehmen)
  • Glassteine – je nachdem, wie sie geschnitten sind, können sie ebenfalls beschädigt werden
  • Gut geeignet ist die Ultraschallreinigung also für Silberschmuck, der allein aus dem Edelmetall besteht, oder für Schmuckstücke mit harten Edelsteinen.

Achtung: Es gibt Hersteller, die behaupten, dass oxidiertes Silber sich mit dem Ultraschallgerät glänzend reinigen lässt. Das stimmt nicht. Es handelt sich bei der Ultraschallreinigung um ein mechanisches Vorgehen, mit dem die oxidierten Stellen nicht „gereinigt“ werden können – sie sind ja nicht schmutzig, es ist ein anderes Material. Sie werden nur durch die oben beschriebene chemische Reaktion wieder in Silber umgewandelt.

Diese Hausmittel sind nicht gut für die Silberreinigung geeignet

Es gibt mehrere Hausmittel, die dir empfohlen werden, um Silberschmuck zu reinigen. Dazu gehören:

  • Backpulver
  • Natron
  • Zahnpasta
  • Zitronensaft
  • Essig

All diese Stoffe sollst du nach den Tipps auf das Silber geben (das Backpulver oder Natron wird mit etwas Wasser zu einer Paste verrührt). Nach einer gewissen Einwirkzeit lautet die Empfehlung, das Schmuckstück mit einer weichen Zahnbürste zu reinigen. Das Silber glänzt dann wieder.

Das ist korrekt, das Silber sieht wieder gut aus. Allerdings sind alle diese Methoden aggressiv: Mit den Pulvern und der Zahnpasta kratzt du mithilfe der Zahnbürste eine hauchdünne, verfärbte Schicht von der Oberfläche. Das Schmuckstück glänzt zwar nach der Reinigung, aber die Oberfläche hat viele mikrofeine Risse, die es zuvor nicht hatte. In diesen setzen sich nun leichter Staub und Schmutz fest.

Das bedeutet, dass du das Schmuckstück ab jetzt häufiger säubern musst und dabei immer wieder eine winzige Schicht abträgst. Früher oder später wird der Schmuck unansehnlich oder zerbricht. Daher solltest du dir gut überlegen, ob du diese Methoden tatsächlich anwenden möchtest.

Zitronensaft und Essig sind Säuren, die das Schmuckstück stumpf machen können. Die Vorgehensweise ist nicht reversibel – ist der Glanz erst weg, bekommst du ihn mit keiner Reinigungsmethode zurück.

Die Reinigung von versilbertem Schmuck

Die Silberschicht auf versilbertem Schmuck ist hauchdünn. Entsprechend vorsichtig musst du bei der Reinigung vorgehen, damit sie intakt bleibt. Läuft dein versilberter Schmuck an, gehst du vor wie oben unter „Silberschmuck reinigen mit einem Hausmittel“ beschrieben: Du gönnst ihm das Aluminiumbad. Auf die Silberputztücher vom Juwelier hingegen verzichtest du besser – die Reibung kann die Versilberung beschädigen.

Wird dein Schmuck lediglich etwas schmutzig, weil sich eine Mischung aus Kosmetika, Staub und Schweiß darauf absetzen, kannst du ihn in lauwarmes Wasser mit etwas Seife legen. Lass ihn zehn bis fünfzehn Minuten darin liegen, spüle ihn ab und trockne ihn sorgfältig. Vorsichtig bei versilberten Ketten und Armbändern: Tupfe sie trocken, damit die einzelnen Glieder nicht aneinander reiben! Sonst können sich kleine Teile der Beschichtung lösen. Am besten benutzt du ein Mikrofasertuch, damit du keine Kratzer in der Versilberung hinterlässt.

Auf andere Methoden zur Reinigung solltest du bei Silberschmuck verzichten: Alle starken physischen Einwirkungen wie Ultraschall oder kräftiges Schrubben können die Galvanisierung angreifen, ebenso wie Säuren. Wischst du deinen Schmuck nach dem Tragen regelmäßig mit einem weichen Mikrofasertuch ab und gönnst ihm alle paar Wochen ein Bad, reicht das meist vollkommen aus.